Blau: Wie die Schönheit in die Welt kommt – Kai Kupferschmidt

Wie würde ich einem blinden Menschen die Farbe Blau erklären?

Blau ist besonders. es kommt in der Natur seltener vor als andere Farben, das hatte Goethe in seiner Farblehre ebenfalls vermerkt. Warum? Was weiß die Wissenschaft über die Farbe Blau? Wie hängen all diese Dinge zusammen, die wir bewundern: die Falter und die Früchte, das Meer, die Mineralien und die Menschen? Wie viel mehr Schönheit gibt es zu entdecken, wenn wir wissen, was sie verbindet? Kurz: Wie würde ich die Farbe Blau einem Sehenden erklären?

Blau: Wie die Schönheit in die Welt kommt

encounters 1969 – 2020

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Brief Vorderseite (abgesendet 1969 Bo Waterside, Grenze Sierra Leone/Liberia)

Foto:

Wolf Böwig – Bendu Malen 2005 (Grenzgebiet Sierra Leone/Liberia)

In the insanity of killing, the ultimate refinement of horror can be to refrain from killing. Morie was the victim of such an act of cruelty. His entire village was killed to the last man, and he, he alone, was left alive. “They showed me the dead people and made me chief of the village, threatening to kill me if I ever crossed their path again.” Morie’s mother, before the attack, had put her little prince to sleep. In mid-slaughter, gunshots woke the boy to the nightmare of living. “When the rebels found me inside the house, they grabbed my hand and took me to the village, till I identified my father.” There lay his father, in the middle of the apocalypse, still identifiable, “with his belly open and his throat cut.”

by Pedro Rosa Mendes

Black.Light Project 2011

Brief Rückseite (abgesendet 1969 Bo Waterside, Grenze Sierra Leone/Liberia) vom Patenonkel (Waffenhändler) des Fotografen


 

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Foto:

Wolf Böwig – Lipik/Jugoslawien 1992

Foto:

Wolf Böwig – Lipik/Kroatien 2019 (Hand/Unterschrift von Dragija- und Ivana Horvat auf Fotokopie)

Collage und Fotografie: Wolf Böwig 1991-2019 für SIGNUM MORTIS


 

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instagram screenshots März 2020

Dear wolf this is me masoud , you must remember me ,in Afghanistan 1995,I,ll be glad if call me,

instagram Nachricht gesendet an Fotografen von Thilo Thielke

 

Kontaktabzüge Wolf Böwig 1995

Masoud (Übersetzer des Fotografen)

Kabul, Afghanistan und campsite Rawalpindi, Pakistan

Foto und Collage (Peshawar/Mazood) Wolf Böwig 2017 – FAZ, 6.12.2018

Grand Trunk Road Teil 10


 

 

 

 

 

 

march 2020

Hannover 28.3.20 / Vukovar 28.3.19

18.3.20

first floor at Autobusni Kolodvor Zagreb, 18.3.19 – impulse image for SIGNUM MORTIS

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Die Schande Europas – Jean Ziegler

Wer könnte jetzt noch antworten auf die entsetzliche Hartnäckigkeit des Verbrechens, wenn nicht die Hartnäckigkeit des Zeugnisses?

Albert Camus

Die Schande Europas

 

february 2020

Lesbos, Chios, Samos: Europa war, ist und wird immer die Geschichte seiner Lager sein

 

Der Trompeter von Sankt Petersburg – Christian Neef

Glanz und Untergang der Deutschen an der Neva

Im Winter 1920 wirkte Petrograd … wie erfroren, der kalte Schnee hat die verlassenen Häuser im Griff, es gibt kaum erleuchtete Fenster, eine gespenstische Stille herrscht. Der russisch-belgische Emigrantensohn Viktor Serge, der in dieser Zeit nach Russland kommt, erlebt eine Metropole der Kälte, des Hungers und des Hasses. Und die amerikanische Anarchistin Emma Goldman meint, man könne glauben, ein Hurrikan sei über Petrograd hinweggezogen. „Die Häuser ähnelten zerstörten Sarkophagen auf einem verlassenen Friedhof“

Der Trompeter von Sankt Petersburg

january, 27th: Shoah – worldwide screening on 75th International Day of Remembrance of the victims of the Holocaust

A call for participation in the worldwide screening of „Shoah“ by Claude Lanzmann: this can take place privately in a small circle, in a school, in a cinema, in a cultural institution or through a TV channel

In the 9½-hour film „Shoah“ both, surviving victims and perpetrators of the systematic extermination of Jews by the German Reich, have a chance to speak. Lanzmann worked on the film for eleven years, from 1974–1985. The Berlinale awarded the director the Honorary Golden Bear for his life’s work in 2013. His film is regarded as an »pochal masterpiece of memory studies«

January 27, International Day of Remembrance of the Victims of the Holocaust, was introduced by the United Nations in 2005 to commemorate the Holocaust and the liberation of the Auschwitz-Birkenau concentration camp on January 27, 1945. The Auschwitz-Birkenau concentration camp was the largest German extermination camp during National Socialism. About 1.1 million people were murdered there. A total of over 5.6 million people fell victim to the Holocaust

Until January 20th LCB will collect information about the screening you have organized at worldwidescreening@literaturfestival.com – so they can communicate the events on www.worldwidereading.com

Here you find a list of participants. There will be screenings in Austria, Canada, Chile, France, Germany, Great Britain, Greece, Italy, Nigeria, Spain, USA

„Weihnachten ist, wenn Flüchtlinge gerettet werden“ – von Heribert Prantl

„Der Retter ist da“, heißt es im Weihnachtslied. Aber es stimmt nicht. Es gibt keinen Retter für die Flüchtlinge auf Lesbos, es gibt keinen Retter für die 43.000 Flüchtlinge, die seit August in Griechenland angekommen sind. Ein paar Regierungen der Europäischen Union spenden dünne Decken, aber keine starke Hilfe.

Auf Lesbos, in Europa also, versinken die Flüchtlinge im Dreck und in der bewussten Untätigkeit der europäischen Regierungen. Die Helfer von Ärzte ohne Grenzen und anderen Organisationen sind der Not nicht mehr gewachsen. Sie berichten vom unglaublichen Elend, sie berichten vom Grauen; sie berichten von Kleinkindern, die ihren Kopf auf den Boden schlagen, die sich das Haar ausreißen und sich in die Arme beißen. Sie berichten von immer mehr Suizidversuchen verzweifelter Menschen.

An diesem Wochenende holen viele von uns die Kiste mit den Krippenfiguren wieder aus dem Schrank. Wir wickeln Maria und Josef, das Christkind, die Schafe, den Ochs und den Esel aus dem Zeitungspapier des Vorjahres. Die Krippe wird aufgestellt. Ich meine: Der Stall zu Bethlehem – er stünde heute auf Lesbos. Oder er wäre eines der Flüchtlingsboote auf dem Mittelmeer. Die Heiligen Drei Könige kämen heute im Rettungsboot.

NDR Info, 22.12.2019

Prevent and Punish Rohingya Genocide in Myanmar

 

The Gambia vs. Myanmar hearings concluded on December 12, 2019 at the International Court of Justice (ICJ) in The Hague.  The request for provisional measures is currently being considered by the Judges of the ICJ. 

The Rohingya people are grateful for the opportunity that Gambia has afforded the Rohingya people to have had a proverbial “day in court” after decades of facing genocide and crimes against humanity with absolutely no access to justice in their ancestral homeland of Burma/Myanmar. Regardless of the outcome, the Rohingya will continue to advocate that impunity on all levels is addressed and that we are allowed to return home in a safe, dignified, and voluntary manner. 

Arakan Rohingya National Organisation

upcoming – Chorāsān expanded: a conflict archive

Durch die über Jahrzehnte hinweg erfolgten Reisen in die Kerngebiete meiner Arbeit – das vordere Asien vor allem von Afghanistan bis nach Indien; Indonesien und Osttimor; der Balkan und die Ukraine; das mittlere Afrika und hier vor allem Sierra Leone und Liberia – beinhaltet mein Archiv jeweils mehrere Zeitschichten der einzelnen Krisenregionen. Neben den Konflikten selbst sind es vor allem deren Nachwirkungen, Spuren und Spätfolgen, die ich zum Thema mache. So überkreuzen sich verschiedene Zeitebenen in meiner Wahrnehmung und Aneignung, die ich in meinen Arbeiten zum Ausdruck bringen möchte: meine eigene Geschichte mit diesen Regionen (introspektiv), die Entwicklung von Konflikt- und Postkonfliktgesellschaften (prospektiv) und die Gleichzeitigkeiten von Gegenwart und Vergangenheit (retrospektiv).

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Schutzzone – Nora Bossong

Wo bist du gewesen?, fragte ich.

Weißt du es, sagte Darius, wo ich überall war in den drei Tagen? Ich war in Genf, ich war in Ruanda, ich war im Kopf von Kagame, ich war in Deutschland. Man hat mir gesagt, in jener Straße habe kein Massaker stattgefunden so früh im April, nicht da, nicht zu dem Zeitpunkt, aber vom Fenster meiner Wohnung aus konnte ich es sehen, eines der ersten, sie haben den Männern die Achillissehne durchgeschossen, damit sie nicht fliehen konnten, und dann haben sie sie hingerichtet, einige mit den Gewehren, andere mit Macheten, Schlag in den Nacken, oder habe ich die Szene erst später aus den Bildern und Beschreibungen zusammengesetzt, denke ich erst jetzt, dass da ein Junge lag, habe ich das nur später erzählt bekommen, und ich meine bloß, mich zu erinnern?

Schutzzone

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