Die Optimisten sterben in den Gaskammern in Auschwitz, und die Pessimisten planschen in ihren Pools in Beverly Hills
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Textproduktion Arne K. Fischer
Aufbau ab 14.04.2025
YU 1993
Signum Mortis 2018
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Zeiten: Sa.-So., 13:00-18:00 + Zusatztermine
Laufzeit: 02.05. – 25.05.2025
Freitag 02.05. 19:00 – Eröffnung 20:00
Einführung: Judith Gerstenberg | Schauspiel Hamburg
Mo.-Mi. 5,6,7ter Textarbeit – Toba Tek Singh | Wolf Böwig
Mo.-Mi. 12,13,14ter Textarbeit – Toba Tek Singh | Wolf Böwig
Mo.-Mi. 19,20,21ter Textarbeit – Toba Tek Singh | Wolf Böwig
Sonntag 25.5. geöffnet – Finissage + 16:00 Künstlergespräch
in the making: Black.Light revisited
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Black.Light erzählt mit grafischen Mitteln – mit Fotografien, gestalteten Texten, Collagen und Illustrationen – das Unerzählbare der Gewalt. Ausgangspunkt sind die Reportagen des deutschen Fotografen Wolf Böwig und des portugiesischen Journalisten Pedro Rosa Mendes über die Blutspur des brutalen Warlords Charles Taylor in Liberia und anderen westafrikanischen Ländern zwischen 1996 und 2003.
Im Jahr 2012 luden Böwig und Mendes internationale Illustratoren und Comic-Künstler ein, die Erlebnisse ihrer Reisen in einem bis dahin einzigartigen Graphic-Novel-Projekt künstlerisch zu verarbeiten. So entstanden aus einer kollaborativen Werkstatt ein Dutzend einzelne Episoden über Betroffene des Bürgerkriegs. Die Geschichten veranschaulichen eindrucksvoll die Zerstörungen durch die Gewalt und ihre traumatischen Folgen. Sie bieten aber ebenso Anknüpfungspunkte für unsere
humane Imagination durch den Überlebenswillen der Porträtierten.
Trotz weltweiter Aufmerksamkeit für das Projekt und zahlreicher Auszeichnungen blieb der Wunsch unerfüllt, Black.Light als Buch zu veröffentlichen. Nun wird eine erweiterte Fassung erarbeitet. Denn Black.Light als Blaupause destabilisierender Konflikte ist aktueller denn je. In die erweiterte Fassung werden zusätzlich originale Beiträge renommierter Autorinnen und Autoren aufgenommen, die den konkreten Fall literarisch, journalistisch und historisch in den größeren Zusammenhang globaler Gewaltkonflikte einordnen. So wird die exemplarische Bedeutung der Taylor-Herrschaft als Prisma für eine Gewaltgeschichte der jüngeren Vergangenheit und ihr Andauern sowie Fortwirken in den zahlreichen zerstörerischen Konflikten bis heute verdeutlicht.
Black.Light revisited ermöglicht durch die Kombination grafischer, fotografischer und textlicher Repräsentationen einen exzeptionellen Zugang zur Vielzahl an inner- und zwischenstaatlichen Gewaltkonflikten in unserer Zeit. Ausgehend von der sinnlichen Wahrnehmung eines bedeutsamen Fall kann er hinsichtlich unseres moralischen Bewusstseins reflektiert werden. Wer sind wir im Angesicht dieser Ereignisse?
Black.Light revisited erzählt in grafisch verdichteter Form als eine kommentierte Sammlung illustrierter Kurzgeschichten eindrucksvoll von der Würde des Menschen
– und ihrer Zerstörung.
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www.blacklightproject.org
The Language of War – Oleksandr Mykhed
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7 march, Kyiv region: A woman, fifty years old. An armed Russian soldier enters the house; he looks to be in his twenties, probably a Kadyrovite. He points a weapon at her, orders her to undress. Her husband tries to interfere, he is shot. A Russian soldier rapes the woman, but other servicemen enter the building and take him outside. The husband is down with a gunshot wound … he does not receive medical care and dies in a few days. The wife buries his body near the house. The same Kadyrovite rapes a fourty-year-old neighbour, then cuts her throat. He buries the body … in the courtyard of her house and, using her lipstick, leave the details of her burial place on the mirror in the bedroom.
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The Language of War
upcoming: artist@memory – 24|25
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Das Aktionskomitee für ein DIZ Emslandlager besteht seit 1981 und betreibt seit 1984 das DIZ Emslandlager. Wir freuen uns sehr, mit Wolf Böwig aus Hannover einen international renommierten Fotografen und Künstler für die erstmalige Durchführung des Programms „artist@memory“ gewonnen zu haben.
„artist@memory“ steht in der Tradition künstlerischer Arbeit, die von den Häftlingen und Gefangenen der Emslandlager in vielfältiger Weise und unter steter Bedrohung als Überlebensmittel genutzt wurde. Nach 1945 haben verschiedene Künstler daran anknüpfend eigene Interpretationen des Schicksals der Opfer in die Erinnerungskultur eingebracht. Wolf Böwig wird im Rahmen des Projekts in enger Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern des DIZ zur Geschichte und den Biographien der ukrainischen Kriegsgefangenen recherchieren, die zwischen 1941 und 1945 in großer Zahl in den Emslandlagern inhaftiert waren und dort ums Leben kamen. Von dort aus sollen Gedenk- und Lebensorte der Opfer in ihren heutigen Kriegskontexten aufgesucht und künstlerisch eingeholt werden.
Ziel ist die Erarbeitung originaler Werke, die im Rahmen einer Ausstellung zum 1. September 2025 gezeigt und entsprechend analog und digital dokumentiert werden sollen. Das Projekt von Wolf Böwig dient dazu, die vergessenen Spuren zwischen der Ukraine und Deutschland als Teil der gewaltsamen europäischen Verflechtungsgeschichte in künstlerischer Form sichtbar zu machen…
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Papenburg, den 6. November 2024
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Ukraine 14
photo: Wolf Böwig
for Moshe – october 31st
october 30th
Die Schönheit wird die Welt retten sagte Dostojewski sagte Thilo: last flowers from the garden; RIP | never forgotten – october 29th
diary in the making – october 27th
september 29th
applequince – september 20th
september 18th
september 16th
september 15th
more …
july 30th
july 29th
july 28th
potato, raspberry, tomato, blackberry, rhubarb – july 27th
july 25th
dill, raspberry, daisyflower, tomato, sage – july 24th
antiquemarket – july 23rd
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Aber die Männer, von denen ich jetzt spreche, waren anders. Sie wurden geführt. Sie wußten, wie sie vorzugehen hatten. Wie man sich Denunzianten vom Hals hält und seine Spuren verwischt, seine eigenen Vorkehrungen trifft und sich selbst Befehle gibt.
Beim ersten Mal trafen sie einen Supermarkt in Beit Shéan. beim zweiten Mal eine Schule, dann ein paar Siedlungen und dann wieder ein Geschäft… Daraufhin fingen sie an, Soldaten von uns aus dem Hinterhalt zu überfallen, die per Anhalter auf Urlaub nach Hause fuhren… Wir entdeckten, daß sie von den Höhlen im Jordan-Tal aus operierten. Sich dort verkrochen, von der Bevölkerung versorgt wurden. Trotzdem konnten wir sie nicht finden.
Ihre Propaganda-Leute nannten sie die Helden des Kommando Acht, aber das Kommando Acht kannten wir in- und auswendig. Kommando Acht hätte nicht mal ein Streichholz anzünden können, ohne das wir lange genug im Voraus davon erfahren hätten.
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John le Carré – Die Libelle