Fotoarbeiten 1995 – 2005

In einer Zeit, in der die multimediale Bilderflut aus den Krisenregionen der Welt dazu führt, dass wir umschalten, umblättern und wegsehen, kämpft der Fotograf Wolf Böwig gegen das Schweigen. Seine Reportagen aus den Bürgerkriegs-Gebieten Westafrikas, aus Liberia, Angola und Sierra Leone oder aus Afghanistan leben von seinem Mut zur Nähe. Seine unverfälschte, leise, konzentrierte Fotografie entfaltet große erzählerische Kraft. Sie erzählt von den grundsätzlichen Dingen des menschlichen Lebens: von Schmerz und Hass, von Verzweiflung und Freude. Und sie erzählt von der Überzeugung, dass die letzte Stufe der Gewalt die Zerstörung der Würde des Menschen ist.

„Krieg kann schlecht mit Gesichtern umgehen, denn ein Gesicht ist das Gegenteil von Distanz“, schreibt der portugiesische Autor Pedro Rosa Mendes, der seit Jahren mit Böwig durch die Kriegsgebiete Westafrikas reist. Und er beschreibt ihre gemeinsame Arbeit so: „Wir suchen nach Blumen, wo der Wald in Brand gesteckt wurde.“

23.10.-11.11.2008
Wolf Böwig – Retrospektive

neunplus
Borsigstraße 9
10115 Berlin
www.neunplus.com

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