Ai Weiwei – 1000 Jahre Freud und Leid, Erinnerungen


Man merkt in diesen Memoiren, wie ernst es Ai Weiwei ist.
Was für ein tief moralischer Künstler er ist. Es ist absolut
erschütternd, aufregend und faszinierend, das zu lesen.

Daniel Kehlmann

Rezensent Mark Siemons versteht die Widerständigkeit des
chinesischen Künstlers Ai Weiwei etwas besser nach der Lektüre
dieser Memoiren. Ai schildert hier laut Rezensent recht kühl die
Demütigungen unter den Roten Garden, denen sein Vater
ausgesetzt war, und die Vereinnahmung seiner selbst und
seiner Kunst durch den Westen. Die Kluft zwischen den
Erfahrungshorizonten wird Siemons dadurch bewusst und
auch das Kraftzentrum von Ais Kunst. Von der Harmlosigkeit
der Zeichnungen im Buch solle sich der Leser nicht täuschen lassen,
rät Siemons. Die abgebildeten Latrinen und Abhörinstrumente
führen direkt zum Kern von Ais Werk, meint er.

Perlentaucher – Rezensionsnotiz FAS, 6.12.2021

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