Der Torero trägt Stigmata

Pedro Rosa Mendes geht in Osttimor auf Pilgerfahrt

Gewalt, Mord und Ströme von Blut. Pedro Rosa Mendes’ Roman „Die Pilgerfahrt des Enmanuel Jhesus“ beginnt mit einer Schachtel, die einem der Protagonisten am Flughafen überreicht wird: Sie enthält einen abgeschlagenen Kopf, aus dem Maden kriechen. Kurz darauf wird ein treuer Hund zeremoniell erschlagen, werden Stiere in animistischen Blutorgien hingemetzelt, und vor allem die timoresischen Menschen leiden und sterben. Sie werden bombardiert, erschossen, erstochen oder sind auf der Flucht vor Kampfhandlungen so verzweifelt und erschöpft, dass sie ihre Kinder in Erdhöhlen zurücklassen. Die zentrale Figur des Romans, der junge Architekt Alor, wohnt in einer Pension, deren Zimmer nach einzelnen Massakern benannt sind… FAZ 06.07.17

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